Zukunft der Bundeswehr im Fokus

Veranstaltung von JU und JuLis mit Jugendoffizier Robin Lintemeier wirft Fragen zur Wehrpflicht auf

Vor kurzem luden die Junge Union (JU) Minden-Lübbecke und die Jungen Liberalen (JuLis) Minden-Lübbecke zu einer gemeinsamen Veranstaltung in die Kreisgeschäftsstelle der CDU ein. Thema des Abends: „Die Zukunft der Bundeswehr – Brauchen wir eine Wehrpflicht?“. Als fachkundiger Referent war Robin Lintemeier, Jugendoffizier der Bundeswehr, zu Gast.

Interessierte Gäste folgten der Einladung und diskutierten intensiv mit. Lintemeier zeichnete zunächst ein realistisches Bild der aktuellen Lage der Bundeswehr. Im Fokus standen die strukturellen Herausforderungen: eine unterbesetzte Truppe, eine kleine Reserve sowie Schwierigkeiten bei der Personalgewinnung. Darüber hinaus wurde ein Einblick in moderne militärische Technologien wie Drohnen, Cyberabwehr und Digitalisierung gegeben – und wie sie die Streitkräfte der Zukunft prägen könnten.

Auch der Ukraine-Krieg und das militärische Vorgehen Russlands wurden eingeordnet und diskutiert. „Die sicherheitspolitische Lage in Europa hat sich dramatisch verändert – darauf muss gerade Deutschland als Drehscheibe eines potenziellen militärischen Konflikts reagieren“, so Lintemeier.

Ein zentraler Punkt des Abends war der kontroverse Austausch zur Wiedereinführung einer allgemeinen Wehrpflicht oder eines verpflichtenden Gesellschaftsdienstes. Während die Junge Union grundsätzlich offen für eine Rückkehr zur Wehrpflicht ist, sprechen sich die Jungen Liberalen klar dagegen aus. Beide Jugendorganisationen nutzten die Gelegenheit, ihre Standpunkte darzulegen und die Diskussion darüber zu vertiefen, wie ein zukunftsfähiges Modell aussehen könnte.

„Wir müssen uns ehrlich machen: Die Bundeswehr steht vor enormen Herausforderungen – personell, technisch und gesellschaftlich. Eine Rückkehr zur Wehrpflicht kann daher nur ein Teil einer gesamtheitlichen Lösung sein.“, so der JU-Kreisvorsitzende Pit Abruszat. „Freiheit und Eigenverantwortung stehen für uns an erster Stelle. Wir wollen motivieren, nicht verpflichten – der Dienst an der Gesellschaft muss attraktiv und freiwillig sein“, betonte JuLis Kreisvorsitzende Lilly Schneider.

Zum Abschluss ließen die Teilnehmenden den Abend in entspannter Atmosphäre beim gemeinsamen Grillen und kühlen Getränken ausklingen – eine gute Gelegenheit für weiteren Austausch und neue Ideen jenseits des Podiums.

Die Veranstaltung machte deutlich, wie wichtig sicherheitspolitische Bildung und der offene Diskurs in Zeiten wachsender globaler Unsicherheiten sind. JU und JuLis kündigten an, das Thema auch in Zukunft gemeinsam weiter zu diskutieren – trotz unterschiedlicher Positionen.